Provonçalisches Huhn nach Alfred Biolek

Ich könnte jetzt eine umfassende Hommage schreiben. Biolek war nicht nur unfassbarer Sympath und genialer Talkmaster, er hat die ‚Jedermann‘-Küche fernsehtauglich gemacht und so den Weg geebnet für viele der profilneurotischen Fernsehköche. Als ‚alfredissimo‘ aufkam, habe ich im Büro früher Feierabend gemacht, um seine Sendung zu sehen. Unvergessen bleibt die Folge, in der er sich mit dem ehemaligen Frankreich-Korrespondenten und aktuellen Tagesthemen-Anchorman Ulrich Wickert bei (französischem) Käse und Rotwein abgeschossen hat…gekocht wurde auf jeden Fall nicht!

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass Biolek mich ans Kochen gebracht hat…und mein alter Kumpel Wolfgang, der jetzt schon lange nicht mehr da ist.

Die Küche Bioleks zeichnete sich durch Bodenständigkeit aus und war nie dogmatisch. Wenn es etwas nicht schmecken wollte, wurde auch schon mal ein Brühwürfel verwendet…heute in der skurrilen Welt der Fernsehköche eigentlich undenkbar. Sein erstes Kochbuch habe ich nahezu vollständig ‚durchgekocht‘ und hieraus stammt auch dieses wundervolle Rezept, das mit Sahne und Creme fraiche aufwartet…herrlich!

  • 4 Hähnchenbrüste
  • 2 Knoblauchzehen (gerieben)
  • 2 kleine Zwiebeln, sehr fein gewürfelt
  • 2 Dosen gestückelte Tomaten
  • 250 ml Sahne
  • 250 ml Creme fraiche
  • 125 ml Noilly Prat
  • Salz
  • Cayennepfeffer (Vorsicht scharf!)
  • 3 TL Paprikapulver
  • 1 TL getrockneter Thymian

Die Zubereitung ist denkbar einfach und fix. Hähnchenbrüste würzen und in etwas Öl oder Butterschmalz kurz und scharf anbraten und herausnehmen. Zwiebeln und Knoblauch ins Bratfett geben, andünszen uns mit Vermouth ablöschen. Tomaten, Sahne und Creme fraiche zugeben und etwas einköcheln lassen. Gewürze zugeben, abschmecken, über das Fleisch geben und vor dem Genießen noch für 20 Minuten im Ofen schmoren lassen. A la votre, Bio

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Teigröllchen mit Ratatouille-Füllung

Eine passende Beilage zum Grillen zu finden, ist nicht einfach. Klar, Pimientos gehen immer, Salat auch, ist aber auch irgendwie etwas langweilig auf die Dauer. In einer meiner neuesten Kochzeitschriften habe ich ein super Rezept gefunden, das Gemüse und Brot miteinander vereint. Das französische Gemüsegericht, das wegen der Kräuter immer nach Mittelmeer duftet und schmeckt, wird hier in eine Hülle aus vorbereitetem Teig gehüllt und im Ofen gebacken. In Ermangelung eines Filoteigs, der offensichtlich wenig nachgefragt wird, habe ich mich für Flammkuchenteig entschieden. Der ist zwar nicht so dünn, dafür aber etwas schmackhafter und verbindet sich herrlich mit dem Gemüse. Dabei fällt mir ein, dass man den Zeichentrickklassiker auch durchaus mal wieder gucken könnte, denn der war richtig super. Dazu gibt es eine mit diversen Kräutern gepimpte Aioli.

  • 1 Aubergine
  • 1 kl. Zucchini
  • 1 kl. Fenchelknolle
  • 1 Zwiebel
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer,
  • getr. Thymian und Rosmarin
  • 1 EL Tomatenmark
  • 150g Gemüsebrühe
  • 50 g Butter
  • 1 Pk. Flammkuchenteig

Aubergine und Zucchini fein würfeln, Fenchel und Zwiebel in feine Streifen schneiden, Knoblauch hacken. Alles getrennt voneinander im Öl anbraten, wieder zusammenführen und mit Salz, Pfeffer und Kräutern mischen, Tomatenmark zugeben und kurz anschwitzen und mit Brühe ablöschen und einkochen lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Jetzt unbedingt abschmecken und ggf. nachwürzen!

Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen, Teig, entrollen, Butter schmelzen und auf den Teig pinseln, Gemüse auf den den vorderen zwei Dritteln verteilen. Teig vorsichtig aufrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und für 15 – 20 Minuten backen, herausnehmen und lauwarm abkühlen lassen. In fingerdicke Scheiben schneiden und servieren…himmlisch!

Gyrosspieße

Es ist kein großes Geheimnis, dass ich die griechische Folkloreküche verehre. Mit einem saftigen Suflaki und einem leckeren Zaziki kann mir den Tag versüßen. Ich hab auch schon öfter Gyros auf dem Gasgrill gemacht (Dank eines elektrischen Drehspießes), und zwar hier und mit selbstgemischter Gewürzmischung, was auch wirklich köstlich, aber leider sehr arbeitsintensiv ist, weil der Grill hinter ordentlich geschrubbt werden muss. Unabhängig davon bin großer Fan von Schaschlik in allen Variationen. Was liegt da näher als das Beste aus beiden Welten miteinander zu verbinden? Gyrosschaschlik lautet die naheliegende Variante und ich finde, dass sich das bereits in der Theorie köstlich anhört. Natürlich ist die Zubereitung ein Kinderspiel und die Vorbereitung ratzfatz erledigt und das Fleisch mariniert mindestens 24 Stunden so vor sich hin. Die Angaben sind allesamt nur als ungefähre Größenordnungen gedacht, weil es halt nicht so drauf ankommt bei diesem Gericht.

  • 2,5 kg Schweinenacken
  • 3 Gemüsezwiebeln
  • Gyrosgewürz (1 TL je 250 g Fleisch)
  • 200 ml neutrales Öl
  • Saft einer halben Zitrone

Die Zwiebeln pellen, halbieren und in Streifen schneiden. In einer ausreichend großen Schale mit den Händen kneten, bis Saft austritt. Nacken in etwas 2-3 cm große Würfel schneiden und zu den Zwiebeln geben. Öl mit Gewürzen und Zitronensaft vermengen und über das Fleisch geben und ordentlich vermengen. Das geht am besten mit den Händen. Man sollte aber Küchenhandschuhe tragen, sonst hält sich der Geruch ewig… Abgedeckt im Kühlschrank über Nacht marinieren und nach 12 Stunden einmal durchrühren. Am nächsten Tag auf Spieße stecken (ich nehme immer ‚doppelläufige‘ dafür) und anschließend heiß angrillen und möglichst in Metaxasauce fertiggaren. Wem das nicht schmeckt, kann mich gerne anschreiben.

Dinkel-Joghurt-Baguette

Ich gebe zu, dass ich für knuspriges Baguette wirklich ein Faible habe. Es schadet auch nicht, wenn es zudem noch etwas warm ist. Bestrichen mit etwas salziger Butter oder in einen leckeren Dip getaucht, ist es einfach himmlisch. Leider hat der kulinarische Herrgott vor den Genuss die Arbeit und vor allem das Warten gestellt. Und das ist leider unumgänglich. Hefeteig braucht nun mal seine Zeit, dagegen kann man nichts machen. Wenn man das Baguette so herstellt wie in diesem Rezept, wird man mit einem knusprigen, wohlschmeckenden Brot mit fast fluffigem Innenleben belohnt. Das kann ich hier mal so versprechen. Allerdings wird man um den Kauf eines Baguetteblechs kaum herumkommen. Der Teig ist relativ weich und würde arg in die Breite gehen, wenn man ihn so auf dem Blech zubereiten würde. Die Anschaffung lohnt sich aber, da die Teile unverwüstlich sind.

  • 500 g Dinkelmehl (Typ 630)
  • 1/2 Würfel frische Hefe
  • 2 TL Salz
  • 150 g Naturjoghurt
  • 200 ml Wasser

Seit einiger Zeit habe ich die Low-Budget-Version des Thermomix. Das Gerät soll bei mir niedere Dienste erledigen. Eier kochen geht super, Sauce Hollandaise auch, und eben Hefeteig kneten. Wasser (kann ruhig kalt sein) und zerbröckelte Hefe in den Mixbehälter geben, Temperatur auf 37 Grad stellen und mit Stufe 1 für 2 Minuten mischen. Dann übrige Zutaten zugeben und für weitere 5 Minuten bei Stufe 3 kneten lassen (ohne Temperatur). Fertig ist ein samtweicher Teig, der in einer neuen Schüssel für 2 Stunden aufgehen darf (und es auch hoffentlich tut). Dann den Teig dritteln, zu länglichen Baguettes formen und in die eingeölten Mulden des Baguetteblechs legen. Mit etwas Mehl bestäuben und für weitere 60 Minuten abgedeckt gehen lassen. Den Ofen auf volle Leistung (250 Grad) vorheizen und ein feuerfestes Schälchen mit Wasser auf den Ofenboden stellen, das mit erhitzt wird und schließlich kocht. Die Baguettes mit einem sehr scharfen Messer längs einschneiden zunächst 10 Minuten unter Dampf backen, anschließend die Ofentür öffnen und den Dampf ablassen, das Schälchen herausnehmen, die Tür wieder schließen und bei 210 Grad noch 10-15 Minuten bis zur gewünschten Bräunung weiterbacken.

Sachertorte

Powidl, Schlagobers und Marillen sind die sprachlichen Geheimwaffen der Österreicher, Dass Marillen hierzulande Aprikosen heißen tut ja eigentlich nichts zur Sache, außer man kauft in einem hiesigen Supermarkt ein und sucht sich im Marmeladenregal einen Wolf, um Marillenkonfitüre zu finden, wie es das Rezept für Sachertorte vorsieht. Besagte Torte ist ein Kalorienbiest höchster Klasse, denn allein die Glasur aus Schokolade und Zuckersirup kann einen aus den Latschen hauen. Allerdings gibt die Konfitüre einen guten Gegenpart mit der leicht bitteren Note, dennoch bleibt eins gewiss: Schlagobers kann man getrost weglassen!

  • 150 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 6 Eier
  • 120 g Zartbitterkuvertüre
  • 120 g Mehl
  • 2 EL Kakaopulver
  • 200 g Aprikosenmarmelade
  • 200 g Zucker
  • 200 g Zartbitterschokolade (mind. 70 % Kakao)

Den Backofen auf 160 Grad Umluft vorheizen. Eine Springform (24 cm) am Boden mit Backpapier auslegen. Den Rand einfetten und mit Mehl bestäuben.

Butter in einer großen Rührschüssel mit den Quirlen des Mixers schaumig rühren. 100 g Zucker, Salz und Vanillezucker unterrühren. Eier trennen und die Eigelbe einzeln darunterschlagen, Kuvertüre schmelzen und lauwarm unterheben. Eiweiß mit 50 g Zucker sehr steif schlagen (ich mach das immer in der Küchenmaschine!) , auf die Eimasse geben, Mehl und Kakao darübersieben und alles vorsichtig unterheben.

In die Springform geben und ca. 50-55 Minuten backen, anschließend herausnehmen, den Rand lösen und kurz auskühlen lassen, dann den Kuchen umdrehen und Boden und Backpapier entfernen.

Üblicherweise wird jetzt der gesamte Kuchen in waagerecht in zwei Teile geschnitten. Da ich jedoch nachtischgerechte Küchlein haben wollte, habe ich mit einem Ausstecher (ca. 8 cm) vier kleine Kuchenausgestochen. Den übriggebliebenen Kuchen kann einfach so wegsnacken. Die Törtchen werden dann ebenfalls waagerecht halbiert und auf die untere Hälfte reichlich von der Marmelade geschmiert und wieder zusammengesetzt.

Nun geht’s an die Glasur. Hierfür Zucker und 120 g Wasser aufkochen. Anschließend die Schokolade in der etwas abgekülten Zuckerlösung schmelzen. Jedes Küchlein nun auf einen eigenen Teller legen, mit etwas Guss begießen und durch Schwenken des Tellers verteilen, bis es am Kuchenrand hinunterläuft. Anschließend die Ränder mit einem Messer oder kleiner Palette verstreichen und alles abkühlen lassen.

Es schmeckt nicht nur vorzüglich, sondern ist auch einer optischer Leckerbissen, vor allem, wenn man handwerklich geschickter ist als ich!

Hackbraten (Falscher Hase)

Während der Sommer ein Sabbatical macht, schwinge ich sofort die grobe Keule der Deftigkeit und widme mich einem Klassiker der deutschen Küche. Als ich im Vorfeld Freunden berichtet habe, was ich zu kochen gedenke, kamen ausnahmslos nur positive Rückmeldungen. Die Begriffe ‚Oma‘, ‚Kindheit‘ und ‚lecker‘ fielen des Öfteren. Dabei ist die Zubereitung ziemlich einfach und macht relativ wenig Aufwand. Deshalb habe ich als Beiwerk noch ein Paprikagemüse gemacht und den in der kulinarischen Tradition nicht minder bedeutungsvollen Kartoffelbrei, wobei mir der ‚Brei‘ ganz wichtig ist. Denn er ist frei von Stücken und ausgesprochen sämig, was ihn vom hippen ‚Stampf‘ unterscheidet.

Doch zurück zum Hackbraten. Wieso er ausgerechnet falscher Hase genannt, erschließt sich mir nicht genau. Es mag an der Form liegen, in die er gebracht wird. Ohne Brille und mit ein paar Gläser Wein intus könnte man tatsächlich auf die Idee kommen, er läge ein Hase in der Bratform. Drollig!

Im Grunde ist es eigentlich nur eine große Frikadelle, die mit fein gewürfelten Gewürzgurken eine leicht säuerliche Nuance erhält und die im Gegensatz zur kleinen Schwester im Ofen und nicht in der Pfanne zubereitet wird.

  • 750 g Gehacktes (halb und halb)
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Eier
  • 1-2 Brötchen
  • 1 EL Senf
  • 3-4 kleingewürfelte Gewürzgurken
  • 1/2 Liter Brühe
  • etwas Sahne bzw. Creme Fraiche

Brötchen in Würfel schneiden und in warmen Wasser einweichen und nach 5 Minuten herausnehmen und kräftig ausdrücken.. Die Zwiebeln fein würfeln und in etwas Butterschmalz andünsten, anschließend mit Hack, Eiern, Senf, Brötchenwürfel und Gurken gründlich vermengen. Ich mache dies immer in meiner Küchenmachine auf kleinster Stufe. Das garantiert beste Vermischungsergebnisse – ehrlich! Den Hackkloß in Form bringen und in eine ausreichend große Auflaufform legen. Im vorgeheizten Ofen bei 200 Grad (Umluft 180 Grad) insgesamt 60 Minuten garen, nach 30 Minuten Brühe und Sahne/Creme fraiche zugeben. Nach 60 Minuten herausnehmen und die Soße ggf. binden.

One-Pot-Pasta (Mac and Cheese)

Ich bin wieder hier, in meinem Revier. War nie wirklich weg, hab mich nur versteckt! Ob wohl irgendjemand dem Westernhagen mal gesagt hat, dass sich ‚weg‘ und ‚versteckt‘ überhaupt nicht reimt? Egal! Auf jeden Fall geht’s mal wieder los hier und ich hoffe auch in hübscher Regelmäßigkeit. Es ist in der Zwischenzeit eine ganze Menge passiert in meinem Leben, Schönes, aber leider auch Unschönes. Es sind neue Menschen in mein Leben getreten, andere wieder verschwunden, manche sogar beides. Ich freue mich riesig, dass ich wieder Lust am Schreiben verspüre, denn das war beileibe nicht immer so.

Zum heutigen Gericht gibt es eigentlich nicht allzuviel zu sagen: Ein Klassiker der angloamerikanischen Küche, leicht adaptiert von einem Niedersachsen mit veritabelem Appetit. Der unschätzbare Vorteil dieses Gerichts ist natürlich, dass Faulpelze wie ich im Anschluss nur wenig zu Spülen haben, weil der ganze Bums in nur einem Topf gekocht wird – eigentlich! Ich röste zusätzlich noch eine handvoll Schinkenwürfel an und füge sie nach dem Kochen dazu und mache zusätzlich und ein klitzekleines, schmales Tomatensößchen dazu, das macht es alles etwas runder wie ich finde.

  • 250 g kurze Maccaroni
  • 650 ml Vollmilch
  • einen Stich Butter (ca. 100g)
  • Salz, Pfeffer und etwas Senf
  • ca. 250 g (würzigen) geriebenen Käse

Die Zubereitung fällt in die Kategorie ‚Ruck-Zuck‘. Milch, Butter, Salz, Pfeffer und Senf vorsichtig aufkochen und anschließend die Pasta gemäß Packungsanweisung kochen. Dabei aufpassen, das die Milch nicht über kocht. Anschließend den Käse unterrühren und abschmecken.

Nebenbei brate ich noch kleine Schinkenwürfelchen a, die ich mit dem Käse unterrühre und dazu gibt es noch eine kleine Tomatensoße.

Chinesische Bratnudeln

Es gibt Gerichte, die machen glücklich, und zwar jeden. Dieses hier dürfte dazu gehören, denn ich kenne wirklich niemanden, der diese äußerst schmackhaften Dinger verschmähen würde. Ich kann mich tatsächlich nicht mehr genau an meine allererste Portion erinnern, aber ich vermute, dass es in Bielefeld gewesen sein muss. Da gab es so eine unterirdische Passage mit vielen kleinen Freßbuden, und in einer davon gabs diese wundervollen Nudeln. Es war einer dieser Läden, bei dem man lieber nicht wissen wollte, was sich hinter dem Vorhang befand, der die Verkaufsfläche nach hinten abtrennte. Serviert wurden sie in so einer Pappschachtel und man musste sie zügig essen, den ansonsten lief man Gefahr, dass die Soße den Boden durchweichte und man den ganzen Schmodder an den Händen hatte…ach, die gute alte Zeit!

Wichtig ist, dass zunächst alle Zutaten vorbereitet und bereitgestellt werden, denn nach hintenraus geht’s echt schnell!

  • 2 Hähnchenbrustfilets
  • 2 Möhren
  • 1-2 Mini Pak Choi
  • 1/2 rote Paprika
  • 150g Champignons (oder Shitake)
  • 200g Spitzkohl
  • 1 Stück frischer Ingwer
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 EL Sojasauce
  • 3 EL Ketjap Manis
  • 1 EL Mirin (oder Sherry)
  • 250 g Mie-Nudeln
  • 4 EL Öl
  • 1 EL Sesamöl

Los geht’s mit den Vorbereitungen: Hähnchen in kleine Stücke scheiden. Möhren schälen und in feine Streifen schneiden, Vom Pak Choi (das ist so eine Art Mangold) das Ende abschneiden und anschließend in Streifen schneiden. Pilze vierteln, Spitzkohl in Streifen schneiden. Ingwer und Knoblauch in sehr feine Würfel schneiden. Die Flüssigkeiten mischen. Die Nudeln nach Packungsanweisung garen, abgießen und mit etwas Öl vermischen (damit sie nicht zusammenkleben).

Fleisch in einem geölten Wok anbraten, dabei nicht zu viel Farbe annehmen lassen, salzen und pfeffern und herausnehmen. ggf. weiteres Öl angießen und nach und nach das Gemüse anbraten, mit dem Soßengemisch ablöschen und alle Zutaten (also Nudeln und Fleisch mit dem Gemüse im Wok mischen. Mit Sesamöl und (wer etwas Schärfe mag) mit Siracha abschmecken. Kann am nächsten Tag hervorragend aufgewärmt werden.

Wer sich nun fragt, wo man all diese Zutaten bekommt, der sollte einfach nur im Supermarkt seines Vertrauens das Asia-Regal aufsuchen. Dort findet man alles…

Geröstete Tomatensuppe

Tata!!! Gregorkocht goes vegan! Wobei ich allerdings zugeben muss, dass es eher durch einen Zufall ein veganes Gericht geworden ist, denn die Sahne, die die Suppe noch etwas weicher und runder machen sollte, war leider schon abgelaufen.

Die Idee für dieses ausgesprochen schmackhafte Gericht kam mir in der Gemüseabteilung meines Supermarkts. Jetzt im Spätsommer gibt es soviel leckere und vor allem vollreife Tomaten, dass es sogar ‚tomatig‘ riecht. Hinzu kommt, dass es mittlerweile eine Vielzahl von Sorten gibt, was sich natürlich auch immens auf den Geschmack auswirkt. Das Besondere an dieser Suppe ist, dass der eigentliche Garprozess im Ofen statt findet, sie also quasi geröstet wird. Ein Umstand, der eine echte Geschmacksexplosion zur Folge hat…nur wer’s probiert, kann’s beurteilen. Die Suppe eignet sich übrigens auch hervorragend dafür, Gemüsereste zu verarbeiten, die vielleicht schon nicht mehr so taufrisch sind (Paprika, Salatgurke oder Porree)

Die Zutaten sind hier nur Näherungswerte, aber grundsätzlich gilt hier: je reifer die Tomaten, desto leckerer die Suppe.

Ich habe früher immer behauptet, das man in einem Restaurant beliebiger Wahl einfach nur eine Tomatensuppe bestellen soll, um die Qualität des Restaurants insgesamt zu beurteilen. Dazu stehe ich immer noch!

  • ca. 1,2 kg Tomaten
  • 2 Zwiebeln, geschält und geviertelt
  • 1 Knoblauchzehe, geschält und halbiert
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 Scheiben Sellerie (ca. 50 g)
  • grobes Meersalz
  • gutes Olivenöl
  • Ca. 500 ml Gemüsebrühe

Die Vorbereitung der Zutaten wird kaum 5 Minuten beanspruchen. Die Tomaten in etwa gleichgroße Stücke schneiden, mit Zwiebeln, Knoblauch und Tomatenmark in eine große Auflaufform geben, sellerie ebnfalls in kleine Stücke schneiden, mit Salz und Olivenöl vermengen und für ca. 1 Stunde in den 150 Grad heißen Ofen geben, nach der Hälfte der Zeit einmal kräftig umrühren.

Anschließend in einen Standmixer geben und kräftig pürieren, in einem Topf mit Gemüsebrühe auf die gewünschte Konsistenz verdünnen und mit Salz, Peffer, Chili (oder Cayennepfeffer) und ggf. Zucker abschmecken.

Ein wahrer Gaumenschmaus!

Blaubeer-Schmand-Eis

In Zeiten, in denen eine Kugel Eis mal eben locker einen Euro kostet, darf man sich ruhig mal daran erinnern, wie das mit dem Eis so angefangen hat. In dem kleinen, beschaulichen Dörfchen, in dem ich aufwuchs, hatten wir ein Café, das eigentlich auch Kneipe, Restaurant und Bäckerei war. Dort, wo man selbstgebackenen Kuchen und Brot kaufen konnte, stand irgendwann eine kleine Eistruhe, in der sich 3 Behältnisse befanden: je eins für Vanille, Schokolade und Erdbeer und die Kugel kostete 20 Pfenning, also ziemlich genau ein Zehntel dessen, was sie heute wert sein soll. Gut, wir mussten auf Sorten wie Einhorn, Tutti Frutti oder Schlumpfeis verzichten und ‚Toppings‘ gab es auch nicht, aber dafür bekamen wir handgemachtes Eis ohne jedweden Schnickschnack. Meine Grußmutter gab mir immer eine Mark, dafür gabs 5 Kugeln, die dann so hastig gegessen wurden, dass man Kopfschmerzen davon bekam. Das Glück wurde etwas kleiner, als der Preis auf 25 Pfennig angehoben wurde, aber immerhin reichte es noch für 4 Kugeln, bei 30 Pfennig wurde es unrund, weil man für eine Mark nur noch 3 Kugeln bekam oder 20 Pfennig aus den eigenen Beständen beisteuern musste, um wieder bei 4 Kugeln zu landen.

Mit der Eröffnung der ersten Eisdiele war die kindliche Eisidylle vorüber. Hier wurden Eiskreationen von fragwürdiger Qualtät kredenzt: Spaghettieis, Erdbeer-Joghurt-Becher (im Winter mit Dosenerdbeeren) oder das Flagschiff ‚Coppa Italia‘ für über 10 Mark mit wahnsinnig viel Sahne, Likören und irrwitzigen Eissorten. Die italienische Kreativschmiede hatte für jeden Geschmack etwas parat.

Seit einigen Jahren besitze ich nun selbst eine kleine Eismaschine mit Kompressor und wage mich hin und wieder an neue Rezepte. Ein Grundsatz ist dabei jedoch unumstößlich: Guten Geschmack gibt’s nur mit guten Zutaten und Kalorien sind ein absolutes Muss!

  • 250 g Blaubeeren
  • 200 g Puderzucker
  • 200 g Schmand
  • 250 ml Sahne
  • 1 EL Zitronensaft

Alle Zutaten in einen Standmixer geben und solange pürieren lassen, bis der eine schöne, homogene Masse entstanden ist. Anschließend mind. 1 Stunde in der Eismaschine gefrieren lassen und anschließend noch ein paar Stunden im Froster nachziehen lassen.