Je älter man wird, desto mehr lernt man die schönen Dinge des Lebens zu schätzen. Seit einiger Zeit habe ich meine Vorliebe für leckere und hochwertige Aperitifs entdeckt. Ich erinnere mich dunkel daran, dass es bei uns zu Hause, sofern Gäste eingeladen waren, immer so komische bunte Drinks aus Gläsern gab, denen man einen Zuckerrand verpasst hatte. Nun gut, das waren die wilden Siebziger, die in meiner Erinnerung überwiegend aus Pullundern, Schlaghosen und Boney M. bestanden, aber das ist ein völlig anderes Thema.
Wikipedia konstatiert, dass der Aperitif (auch kurz Apero genannt) eine soziale Funktion übernehme, weil die Gäste nach dem Eintreffen mit einem Getränk die Zeit bis zum Beginn des Dinners überbrückt bekommen. Ich halte diese These für völlig abwegig und behaupte, dass es in erster Linie um das hastige Konsumieren von Alkohol geht, um beim Essen und den ‚Tischgesprächen‘ schon mal etwas locker um die Hüfte zu sein.
Dieser Aperitif (den Begriff Apero finde ich grauenvoll, weil er für mich sprachlich ganz nah am ‚Cappu‘ angesiedelt ist, der bei mir auf dem Sprachindex ganz oben residiert) erfüllt alle gregorianischen Voraussetzungen: er hat ausreichend Bums, ist nicht zu süß und macht optisch etwas her.
- 3 cl Gin
- 1,5 cl Zitronensaft (möglichst frisch gepresst)
- 1 cl Holunderblütensirup
- 2 cl Zuckersirup
- Champagner, Cremant oder Prosecco zum Aufgießen
- Eiswürfel
- ggf. Zitronenschale als Deko
Die ersten 4 Zutaten in einen mit Eis gefüllten Shaker geben, gut verschließen und ca. 15 Sekunden kräftig schütteln. In ein passendes Glas (gefüllt mit einigen Eiswürfeln) sieben und mit Sekt aufgießen. Bei der Wahl des Glases sind keine Grenzen gesetzt, ich habe sogar schon Whiskygläser genommen und auch das sah geil aus.
Das wird in Zukunft mein Standardaperitif vorm Grillen!