Lasagne auf ‚gregorianische‘ Art

Ich liebe Lasagne! Sie ist zwar ein ganz klein wenig arbeits- bzw. vorbereitungsintensiv aber das Ergebnis rechtfertigt die Investitionen allemal. Das Geheimrezpt ihres Erfolgs ist die Kombination einer würzigen Hackfleischsauce (eigentlich sogar die Sauce hier) mit einer fein abgeschmeckten, gut eingekochten Bechamelsauce sowie den üblichen Lasagneplatten…Soulfood halt!

Für die Hackfleischsauce:

  • 500 g Gehacktes (halb und halb)
  • ca. 100 g durchwachsenen Speck
  • neutrales Öl zum Anbraten
  • 1 große Zwiebel, in feine Würfel geschnitten
  • 1 Knoblauchzehe, fein gehackt
  • 2 EL Tomatenmark
  • 200 ml Rotwein
  • 1 kl. Dose Tomatenstücke
  • je 1/2 TL getrockneten Rosmarin und Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • 1-2 TL Zucker
  • ggf. Gemüsebrühe zum Verdünnen

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Durchwachsenen Speck grob würfeln und im Blitzhacker zerkleinern, mit dem Gehackten, Zwiebel und Knoblauch in Öl krümelig anbraten. Tomatenmark zufügen und kurz anschwitzen, mit Rotwein ablöschen und einkochen lassen. Dosentomaten zufügen und mit den angegebenen Gewürzen abschmecken und beiseite stellen.

Für die Beschamelsauce:

  • 50 g Butter
  • 50 g Mehl
  • 700 ml Milch
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • 1 Lorbeerblatt
  • 50-60 g frisch (!) geriebenen Parmesan
  • ggf. Gemüsebrühe zum Verdünnen

zusätzlich:

  • 5-6 Lasagenplatten

Butter schmelzen, Mehl hinzufügen und kurz anschwitzen, nach und nach Milch zufügen und langsam unter Rühren zum Kochen bringen. Salz, Pfeffer, Muskat und Lorbeer zufügen und 15 Minuten leicht köcheln lassen und immer wieder umrühren. Zum Schluss Parmesan unterheben, erneut abschmecken und ggf. mit Gemüsebrühe verdünnen. Die Bechamelsauce sollte eine dickliche, aber nicht breiige Konsistenz haben.

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Nun wird geschichtet: In eine Lasagne- oder Auflaufform, die etwas größer ist als ein Lasagneblatt ist, zunächst etwas Bechamel verstreichen, darauf ein Blatt Lasagne legen, dann eine gute Schicht Hacksauce, und so weiter, bis die Form fast voll ist. Die oberste Schicht sollte unbedingt Bechamel sein!

Jetzt nur noch für 30 Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen geben…fertig!

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Weißbrot

Der Titel klingt zwar reichlich unsexy, aber dahinter verbirgt sich ein äußerst schmackhaftes Brot, das, wie kann es anders sein, die Eignungsprüfung zur perfekten Grillbegleitung mit Auszeichnung bestanden hat. Natürlich ist die Zubereitung wieder kinderleicht und wenn man meine Knetempfehlung befolgt, wirds auch extrem fluffig.

  • 500 g Mehl (Typ 405 oder besser noch 550)
  • 2 TL Salz
  • 1/2 TL Zucker
  • 1 Pk. Trockenhefe
  • 300 ml lauwarmes Wasser
  • ca. 20 g flüssige Butter (plus flüssige Butter zum Bestreichen)

Mehl, Salz, Zucker, Butter, Trockenhefe in einer großen Schüssel mischen. Wasser nach und nach zugeben und mind. 5, besser 10 Minuten zu einem geschmeidigen Teig kneten. Das geht am besten in einer Küchenmaschine mit Knethaken. Das ausgiebige Kneten sorgt dafür, dass mehr Sauerstoff eingearbeitet wird, was letztlich dazu führt, dass das Brot locker und fluffig wird. Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt ca. 1 Stunde an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Anschließend noch einmal per Hand kurz kneten und zu einem Laib formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und an der Oberseite mit einem sehr scharfen Messer mehrfach schräg einschneiden. Erneut abdecken und eine weitere Stunde gehen lassen.

Ofen auf 200 Grad vorheizen, das Brot mit flüssiger Butter einpinseln, mit etwas Mehl bestäuben, in den Ofen schieben und 25-30 Minuten backen. Herausnehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

 

 

Bananensplit 2.0

Foodtrends sind was für Nerds! In den knapp 30 Jahren, in denen ich versuche, mich rechtschaffen um die Kulinarik zu kümmern, habe ich so einige kommen und gehen sehen. Zuerst waren es aufgeschäumte Saucen in opulenten Rezepttiteln („geröstete Delphinrosetten an Kresseschaum mit pochierten Wachteleiern“), später im neuen Jahrtausend stand die Molekularküche ganz hoch im Kurs; also wenn mit Hilfe von Substanzen aus der Raketenforschung kleine Kügelchen erzeugt werden, die dann prickelnd auf der Zunge wahlweise nach Gulaschsuppe, Trüffelschokolade oder Pistolenfett geschmeckt haben. Jetzt sind es sog. „destrukturierte“ Gerichte, d.h. wenn komplexe Gerichte in ihre Bestandteile zerlegt und neu bzw. anders kombiniert werden. Aus einer Hühnersuppe wird dann ein halbes Brathähnchen mit Rührei und einer Tasse Brühe… Für mich ist das alles mehr oder minder großer Blödsinn!

Um diesen überflüssigen kulinarischen Entwicklungen entsprechend entgegenzutreten, habe ich ein Parfait zubereitet, das inhaltlich wie geschmacklich dem legendären Eisdielenklassiker Bananensplit nachempfunden ist, allerdings alles in einer Masse: Vanilleeis, Banane, Schokolade und Sahne…rückwärts destrukturiert sozusagen.

Es ist natürlich diese klassische Geschmackskombination aus Banane und Schokolade, die wir auch vom Jahrmarkt in Form von Bananen mit Schokoladenüberzug oder der unverwüstlichen Geleebanane kennen und lieben. Es ist die Mutter aller Aromakombinationen, die nur noch von Duetten Ingwer/Kürbis und Bier/Jägermeister getoppt werden dürfte.

  • 1 Vanilleschote
  • 100 g Zucker
  • 60 g dunkle Schokolade (ca. 70 % Kakaoanteil)
  • 4 Eigelb
  • 2 reife (!) Bananen
  • 2 EL Rum
  • 1 EL Zitronensaft
  • 300 ml Sahne
  • 300 g TK-Himbeeren
  • 50 g Puderzucker

Vanilleschote einritzen und das Mark herauskratzen. Zucker, Vanilleschote und -mark mit 50 ml Wasser aufkochen und
 gute 10 Minuten ziehen lassen, bis es handwarm ist.

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Schokolade grob hacken und im Wasserbad schmelzen. Die Masse auf einen Bogen Backpaper streichen, darauf einen zweiten Bogen legen und mit einem Rundholz leicht auswalzen. Beide Bögen zusammenaufrollen, mit zwei Gummibändern fixieren und ca. 20 Minuten einfrieren.

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Eigelb in einer für alle Zutaten ausreichend großen Schüssel mit dem Mixer cremig aufschlagen. Vanilleschote aus dem Sirup entfernen und langsam unter die Eimasse geben, dabei immer weiterschlagen, bis sie dickcremig ist.

Geschälte Banane mit Rum und Zitrone mischen und fein pürieren. Das geht am besten in einem kleinen Standmixer.

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Sahne steif schlagen. Gefrorene Kuvertürerolle entrollen, die Kuvertüre grob hacken. Nacheinander Bananenpüree, Kuvertüre und Sahne locker unter die Eicreme heben. Kastenform (ca. 1,2 l – 1,4 l Inhalt) mit Klarsichtfolie auslegen und die Parfait-Masse einfüllen. Parfait mindestens 4 Stunden (am besten über Nacht) einfrieren.

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Himbeeren auftauen lassen und mit Puderzucker in den Rührbecher geben. Mit dem Schneidstab fein pürieren und durch ein feines Sieb streichen. Parfait aus der Form stürzen, Klarsichtfolie entfernen und das Parfait mit etwas Himbeersauce beträufeln. Parfait 15 Minuten antauen lassen und mit der restlichen Himbeersauce servieren.

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Spanische Kartoffelsuppe

Zugegeben: im Grunde ist dieser Titel ein ganz klein wenig geflunkert, denn das ‚Spanische‘ dieser Suppe resultiert eigentlich nur aus der angebratenen Chorizo. Die allerdings hat eine gewaltige Strahlkraft. Dazu aber später mehr.

Hier noch ein kleines Plädoyer für diese Suppe: wer glaubt, dass ein solcher Eintopf nur im tiefsten Winter schmecken kann, der irrt gewaltig. Vor zwei Jahren, als unsere Lieblingsstrandbutze auf Sylt noch unter alter Ägide stand, war auf der Tageskarte immer ein Eintopf zu finden, u.a. auch dieser hier. Man musste sich mittags schon sputen, wollte man noch eine Portion ergattern, denn dieses fein/deftige Süppchen war stets frühzeitig vergriffen.

Für die Vorbereitung muss man zwar ein wenig schnibbeln, dafür ist die Zubereitung ganz schnell erledigt. Aber auch für diesen Eintopf gilt der Leitsatz aus ‚Max und Moritz‘: „wovon sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt.“ Gemeint ist mit ’sie‘ natürlich Witwe Bolte und mit ‚er‘ der Sauerkohle, also Sauerkraut. Aber meine Begeisterung für Wilhelm Busch soll hier jetzt nicht das Thema sein.

  • 250 g Chorizo
  • 2 Stangen Porree
  • 1 große Möhre
  • 2 Zwiebeln
  • ggf. 100 g durchw. Speck in Streifen
  • 1 kg Kartoffeln
  • etwas neutrales Öl
  • 1,25 l Gemüsebrühe (Instant ist völlig o.k.)
  • 100 ml Weißwein
  • 1 Tl Majoran

Chorizo von der Haut befreien, der Länge nach halbieren und in Scheiben schneiden. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze knusprig ausbraten, in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Das Fett aufheben.

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Porree putzen, waschen und in Ringe schneiden, Möhren schälen, längs in Streifen und dann in Würfel schneiden, Zwiebel und Kartoffeln pellen bzw. schälen, halbieren und ebenfalls würfeln. Das wars schon mit den Vorbereitungen.

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Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln, Porree, Möhre und ggf. Speck andünsten, Kartoffeln zufügen, mit Wein ablöschen und anschließend Brühe angießen, Majoran zufügen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Nun die Wurst zufügen und abschmecken. Die Wurst ist dermaßen würzig, dass sich nun der Geschmack der Suppe komplett verändert und eine leicht scharfe Paprikanote bekommt.

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Wer es jetzt etwas schärfer mag, kann das vorhin aufgefangene Chorizoöl zugeben. Aber Obacht: das könnte ganz schön scharf werden!