Provonçalisches Huhn nach Alfred Biolek

Ich könnte jetzt eine umfassende Hommage schreiben. Biolek war nicht nur unfassbarer Sympath und genialer Talkmaster, er hat die ‚Jedermann‘-Küche fernsehtauglich gemacht und so den Weg geebnet für viele der profilneurotischen Fernsehköche. Als ‚alfredissimo‘ aufkam, habe ich im Büro früher Feierabend gemacht, um seine Sendung zu sehen. Unvergessen bleibt die Folge, in der er sich mit dem ehemaligen Frankreich-Korrespondenten und aktuellen Tagesthemen-Anchorman Ulrich Wickert bei (französischem) Käse und Rotwein abgeschossen hat…gekocht wurde auf jeden Fall nicht!

Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass Biolek mich ans Kochen gebracht hat…und mein alter Kumpel Wolfgang, der jetzt schon lange nicht mehr da ist.

Die Küche Bioleks zeichnete sich durch Bodenständigkeit aus und war nie dogmatisch. Wenn es etwas nicht schmecken wollte, wurde auch schon mal ein Brühwürfel verwendet…heute in der skurrilen Welt der Fernsehköche eigentlich undenkbar. Sein erstes Kochbuch habe ich nahezu vollständig ‚durchgekocht‘ und hieraus stammt auch dieses wundervolle Rezept, das mit Sahne und Creme fraiche aufwartet…herrlich!

  • 4 Hähnchenbrüste
  • 2 Knoblauchzehen (gerieben)
  • 2 kleine Zwiebeln, sehr fein gewürfelt
  • 2 Dosen gestückelte Tomaten
  • 250 ml Sahne
  • 250 ml Creme fraiche
  • 125 ml Noilly Prat
  • Salz
  • Cayennepfeffer (Vorsicht scharf!)
  • 3 TL Paprikapulver
  • 1 TL getrockneter Thymian

Die Zubereitung ist denkbar einfach und fix. Hähnchenbrüste würzen und in etwas Öl oder Butterschmalz kurz und scharf anbraten und herausnehmen. Zwiebeln und Knoblauch ins Bratfett geben, andünszen uns mit Vermouth ablöschen. Tomaten, Sahne und Creme fraiche zugeben und etwas einköcheln lassen. Gewürze zugeben, abschmecken, über das Fleisch geben und vor dem Genießen noch für 20 Minuten im Ofen schmoren lassen. A la votre, Bio

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Teigröllchen mit Ratatouille-Füllung

Eine passende Beilage zum Grillen zu finden, ist nicht einfach. Klar, Pimientos gehen immer, Salat auch, ist aber auch irgendwie etwas langweilig auf die Dauer. In einer meiner neuesten Kochzeitschriften habe ich ein super Rezept gefunden, das Gemüse und Brot miteinander vereint. Das französische Gemüsegericht, das wegen der Kräuter immer nach Mittelmeer duftet und schmeckt, wird hier in eine Hülle aus vorbereitetem Teig gehüllt und im Ofen gebacken. In Ermangelung eines Filoteigs, der offensichtlich wenig nachgefragt wird, habe ich mich für Flammkuchenteig entschieden. Der ist zwar nicht so dünn, dafür aber etwas schmackhafter und verbindet sich herrlich mit dem Gemüse. Dabei fällt mir ein, dass man den Zeichentrickklassiker auch durchaus mal wieder gucken könnte, denn der war richtig super. Dazu gibt es eine mit diversen Kräutern gepimpte Aioli.

  • 1 Aubergine
  • 1 kl. Zucchini
  • 1 kl. Fenchelknolle
  • 1 Zwiebel
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Olivenöl, Salz, Pfeffer,
  • getr. Thymian und Rosmarin
  • 1 EL Tomatenmark
  • 150g Gemüsebrühe
  • 50 g Butter
  • 1 Pk. Flammkuchenteig

Aubergine und Zucchini fein würfeln, Fenchel und Zwiebel in feine Streifen schneiden, Knoblauch hacken. Alles getrennt voneinander im Öl anbraten, wieder zusammenführen und mit Salz, Pfeffer und Kräutern mischen, Tomatenmark zugeben und kurz anschwitzen und mit Brühe ablöschen und einkochen lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Jetzt unbedingt abschmecken und ggf. nachwürzen!

Ofen auf 180 Grad Ober/Unterhitze vorheizen, Teig, entrollen, Butter schmelzen und auf den Teig pinseln, Gemüse auf den den vorderen zwei Dritteln verteilen. Teig vorsichtig aufrollen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen und für 15 – 20 Minuten backen, herausnehmen und lauwarm abkühlen lassen. In fingerdicke Scheiben schneiden und servieren…himmlisch!

Geröstete Tomatensuppe

Tata!!! Gregorkocht goes vegan! Wobei ich allerdings zugeben muss, dass es eher durch einen Zufall ein veganes Gericht geworden ist, denn die Sahne, die die Suppe noch etwas weicher und runder machen sollte, war leider schon abgelaufen.

Die Idee für dieses ausgesprochen schmackhafte Gericht kam mir in der Gemüseabteilung meines Supermarkts. Jetzt im Spätsommer gibt es soviel leckere und vor allem vollreife Tomaten, dass es sogar ‚tomatig‘ riecht. Hinzu kommt, dass es mittlerweile eine Vielzahl von Sorten gibt, was sich natürlich auch immens auf den Geschmack auswirkt. Das Besondere an dieser Suppe ist, dass der eigentliche Garprozess im Ofen statt findet, sie also quasi geröstet wird. Ein Umstand, der eine echte Geschmacksexplosion zur Folge hat…nur wer’s probiert, kann’s beurteilen. Die Suppe eignet sich übrigens auch hervorragend dafür, Gemüsereste zu verarbeiten, die vielleicht schon nicht mehr so taufrisch sind (Paprika, Salatgurke oder Porree)

Die Zutaten sind hier nur Näherungswerte, aber grundsätzlich gilt hier: je reifer die Tomaten, desto leckerer die Suppe.

Ich habe früher immer behauptet, das man in einem Restaurant beliebiger Wahl einfach nur eine Tomatensuppe bestellen soll, um die Qualität des Restaurants insgesamt zu beurteilen. Dazu stehe ich immer noch!

  • ca. 1,2 kg Tomaten
  • 2 Zwiebeln, geschält und geviertelt
  • 1 Knoblauchzehe, geschält und halbiert
  • 2 EL Tomatenmark
  • 2 Scheiben Sellerie (ca. 50 g)
  • grobes Meersalz
  • gutes Olivenöl
  • Ca. 500 ml Gemüsebrühe

Die Vorbereitung der Zutaten wird kaum 5 Minuten beanspruchen. Die Tomaten in etwa gleichgroße Stücke schneiden, mit Zwiebeln, Knoblauch und Tomatenmark in eine große Auflaufform geben, sellerie ebnfalls in kleine Stücke schneiden, mit Salz und Olivenöl vermengen und für ca. 1 Stunde in den 150 Grad heißen Ofen geben, nach der Hälfte der Zeit einmal kräftig umrühren.

Anschließend in einen Standmixer geben und kräftig pürieren, in einem Topf mit Gemüsebrühe auf die gewünschte Konsistenz verdünnen und mit Salz, Peffer, Chili (oder Cayennepfeffer) und ggf. Zucker abschmecken.

Ein wahrer Gaumenschmaus!

Blaubeer-Schmand-Eis

In Zeiten, in denen eine Kugel Eis mal eben locker einen Euro kostet, darf man sich ruhig mal daran erinnern, wie das mit dem Eis so angefangen hat. In dem kleinen, beschaulichen Dörfchen, in dem ich aufwuchs, hatten wir ein Café, das eigentlich auch Kneipe, Restaurant und Bäckerei war. Dort, wo man selbstgebackenen Kuchen und Brot kaufen konnte, stand irgendwann eine kleine Eistruhe, in der sich 3 Behältnisse befanden: je eins für Vanille, Schokolade und Erdbeer und die Kugel kostete 20 Pfenning, also ziemlich genau ein Zehntel dessen, was sie heute wert sein soll. Gut, wir mussten auf Sorten wie Einhorn, Tutti Frutti oder Schlumpfeis verzichten und ‚Toppings‘ gab es auch nicht, aber dafür bekamen wir handgemachtes Eis ohne jedweden Schnickschnack. Meine Grußmutter gab mir immer eine Mark, dafür gabs 5 Kugeln, die dann so hastig gegessen wurden, dass man Kopfschmerzen davon bekam. Das Glück wurde etwas kleiner, als der Preis auf 25 Pfennig angehoben wurde, aber immerhin reichte es noch für 4 Kugeln, bei 30 Pfennig wurde es unrund, weil man für eine Mark nur noch 3 Kugeln bekam oder 20 Pfennig aus den eigenen Beständen beisteuern musste, um wieder bei 4 Kugeln zu landen.

Mit der Eröffnung der ersten Eisdiele war die kindliche Eisidylle vorüber. Hier wurden Eiskreationen von fragwürdiger Qualtät kredenzt: Spaghettieis, Erdbeer-Joghurt-Becher (im Winter mit Dosenerdbeeren) oder das Flagschiff ‚Coppa Italia‘ für über 10 Mark mit wahnsinnig viel Sahne, Likören und irrwitzigen Eissorten. Die italienische Kreativschmiede hatte für jeden Geschmack etwas parat.

Seit einigen Jahren besitze ich nun selbst eine kleine Eismaschine mit Kompressor und wage mich hin und wieder an neue Rezepte. Ein Grundsatz ist dabei jedoch unumstößlich: Guten Geschmack gibt’s nur mit guten Zutaten und Kalorien sind ein absolutes Muss!

  • 250 g Blaubeeren
  • 200 g Puderzucker
  • 200 g Schmand
  • 250 ml Sahne
  • 1 EL Zitronensaft

Alle Zutaten in einen Standmixer geben und solange pürieren lassen, bis der eine schöne, homogene Masse entstanden ist. Anschließend mind. 1 Stunde in der Eismaschine gefrieren lassen und anschließend noch ein paar Stunden im Froster nachziehen lassen.

Entenbrust mit Schalottensauce

Entenbrust ist die Königin des kurzgebratenen Geflügels. Zart, saftig und dennoch kross soll sie sein. Die dazugehörige Sauce soll selbstverständlich aromatisch, würzig und vor allem lecker sein…ein Spagat, der nicht immer funktioniert.

Als ich vor weit über 20 Jahren meine Entenbrustkarriere begann, war alles noch ganz einfach; die Entenbrüste (meist männlich) waren groß und fett…daraus ließen sich hervorragende Saucen zaubern. Mittlerweile sind sie eher klein und verfügen unter der Haut über keine ausgeprägte Fettschicht mehr. Das führt letztendlich dazu, dass die Sauce, die keinem Schmorgericht sondern einem kurzgebratenen Stück Fleisch entspringt, kein ausreichendes Aroma mehr besitzt.

Mit einem kleinen Trick kann man die Saucendämonen dennoch überlisten!

  • 1 Entenbrust, möglichst aus Frankreich
  • 1 Handvoll Schalotten, geschält und halbiert
  • 1/2 Glas Weißwein
  • 125 ml Sahne
  • 125 g Creme fraiche
  • Salz und Pfeffer
  • ggf. etwas Sojasauce

Die Haut der Entenbrust kreuzweise einschneiden. Das hört sich lapidar an, ist aber durchaus tricky…denn es darf tatsächlich ausschließlich die Haut und keinesfalls das Fleisch eingeschnitten werden, denn ansonsten saftet das Fleisch aus und wird trocken und zäh! Dann üppig mit Salz und Pfeffer würzen.

Nun zum ersten Teil des o.g. Tricks: das Fleisch in eine kalte (!) Pfanne legen, die Hitze auf 2/3 der Leistung hochdrehen und langsam anbraten. Hierbei lässt sich beobachten, wie das Entenfett nach und nach ausbrät.

Brust wenden, weiterbraten und erneut wenden. Wenn die Haut beginnt braun zu werden, die Entenbrust aus der Pfanne nehmen und in einer passenden Auflaufform in den Ofen schieben, die auf 200 Grad vorgeheizt wurde. Schalotten im Bratfett andünsten, bis sie braun werden und mit Wein ablöschen und mit Sahne und Creme fraiche verrühren. Kräftig mit Salz und Pfeffer würzen. Mit Sojasauce abschmecken und sachte einkochen lassen.

Nun kommt der wichtigste Akt: Die Sauce, die sich in der Auflaufform im Ofen bei der Ente gesammelt hat, zum Saucenansatz geben…jetzt entsteht der perfekte Entengeschmack!

Schweinefilet mit Spargel-Gröstel

Ein Gröstel (oder auch Gröstl) ist so ein Pfannengedöns, bei dem Kartoffeln, Fleisch und meistens noch ein Gemüse nacheinander angebraten werden. In diesem Fall habe ich, wie der Titel bereits wage erahnen lässt, Spargel genommen. Das Besondere ist, daß der Spargel nicht vorher gekocht oder blanchiert sondern roh mitgebraten wird. Wenn man den Garpunkt einigermaßen trifft und der Spargel noch Biss hat, ist eine richtig leckere Angelegenheit.

A propos Spargel: als ich diesen im Supermarkt gekauft habe, wohlwissend, dass Ende März heimischer Spargel noch nicht zu erwerben ist, wurde ich prompt von so einer Weltverbesserin in der Schlange an der Kasse angepampt. Warum ich denn jetzt ausländischen Spargel kaufen müsse und nicht auf heimische und saisonale Produkte ausweichen könnte, blabla, ökologischer Fußabdruck blabla, und so weiter. Für gewöhnlich reagiere ich auf solche Kneifzangen hochallergisch und verliere schnell meine gute Erziehung und kann auch schon mal ausfallend werden. Nach einem kurzen Blick in ihren Einkaufswagen habe ich sie nur mit einem süffisanten Lächeln angesehen und so etwas gesagt wie: ‚gute Frau, solange sie französischen Weichkäse und irische Butter kaufen, Kleidung tragen, die womöglich in Bangladesch von flinken Kinderhänden genäht wurde und sie möglicherweise ein Auto fahren, das aus Japan hier herverschifft wurde, erlaube ich mir, spanischen Spargel zu kaufen!‘ Ich glaube, dass ich ihr den Tag geraubt habe!

  • 500 g kleine Kartoffeln (Drillinge)
  • Salz und Pfeffer
  • 500 – 600 g weißer Spargel
  • 150 g TK-Erbsen
  • 1 großes Schweinefilet, ca. 600 g
  • Abrieb einer Biozitrone
  • 8 EL Öl
  • 50 g Butterschmalz
  • 50 g grob geriebenen Parmesan
  • frische Minze
  • 6-8 Scheiben Parmaschinken

Kartoffeln waschen und in Salzwasser ca. 10 Minuten kochen. Sie sollten noch nicht ganz durchgegart sein. Spargel schälen und die Enden großzügig abschneiden. Kartoffeln aus dem Wasser heben, abschrecken, halbieren und etwas abkühlen lassen. Erbsen ins Kartoffelwasser geben und eine Minute blanchieren, herausnehmen ind in einem Sieb mit kaltem Wasser abschrecken.

Das Filet in daumendicke Scheiben schneider und mit dem Flischhammer etwas plattieren, mit Salz und Pffer würzen.

Eine große, beschichtete Pfanne mit jeweils der Hälfte des Öl und Butterschmalzes erhitzen, Kartoffeln zu geben und bei mittlerer Hitze 5 Minuten braten, dann den Spargel zugeben und weitere 5 Minuten braten, mit Salz und Pfeffer würzen und anschließend den Pfanneninhalt sowie die Erbsen in eine große Auflaufform umsiedeln und im Ofen bei 100 Grad warmhalten.

Pfanne mit einem Küchentuch auswischen, Rest Öl und Butterschmalz erhitzen und das Fleisch in zwei Portionen kurz, aber kräftig anbraten. Vorgewärmte Teller mit Kartoffel-Spargelmischung und Fleisch anrichten. Mit Minze, Zitronenabrieb sowie Käse anrichten.

Panini

Gibt es eigentlich so etwas wie ein Geschmacksgedächtnis? Ich glaube schon, denn ich weiß noch ganz genau, wie göttlich die Scheibe Mortadella geschmeckt hat, die man als Kind immer beim Schlachter bekam, wenn man mit den Eltern dort einkaufte. Oder das Käsebrötchen, das wir uns in dem kleinen Tante Emma-Laden, der vom Rasenmäher bis zum Jägermeister nahezu alles im Angebot hatte, in der Nähe unseres Gymnasiums kauften, nachdem wir verbotenerweise ‚das Schulgelände verließen’…ein schnödes Weizenbrötchen (ohne Butter) mit einer dicken Scheibe Butterkäse…ein Hochgenuss!

Vor kurzem habe ich mir einen Kontaktgrill zugelegt…gar nicht mal, um mir saftige Steaks darauf zuzubereiten, sondern viel mehr, um die Kohlehydratfraktion am Laufen zu halten. Im gleichen Zug erinnerte ich mich an die hinreissenden Panini, die es am Gardasee quasi an jeder Ecke gab. Die besten allerdings wurden tatsächlich in der unmittelbaren Nachbarschaft unseres Feriendomizils zubereitet. Köstliches Brot mit Frischkäse bestrichen, mit geviertelten zuckersüßen Kirschtomaten und Parmaschinken belegt, außen warm und kross, innen kühl und saftig. Und dazu: ein Glas von dem leicht moussierenden Hauswein, der so kalt war, dass das Glas beschlug…schöner kann kein Urlaub beginnen. Als ich meine Panini erstmals zubereitet und gekostet habe, war er sofort wieder da, dieser ‚Gardasee-Moment‘.

Da es hierzulande kein geignetes Backwerk zu kaufen gibt, aus dem sich anständige Panini herstellen ließen, habe ich flux selbst welche gebacken. Es ist im Grunde ein Baguetteteig, der allerdings etwas weicher ist, was das Endprodukt fluffiger werden lässt und im Gegensatz zur französischen Schwester wird keinen Wert auf eine krosse Kruste gelegt, da diese unter dem Einfluss des Kontaktgrills ohnehin zerstört würde.

  • 350 g Mehl (plus etwas zusätzlich zum Justieren)
  • 8 g Salz
  • 1 Tüte Trockenhefe
  • 250 ml Wasser (lauwarm)
  • etwas Zucker

Alle Zutaten (idealerweise in der Küchenmaschine) zu einem Teig verkneten. Dieser dürfte jetzt noch sehr weich und klebrig sein, daher esslöffelweise mit Mehl nachjustieren, bis der Teig weich, aber kaum noch klebrig ist. Mit Mehl bestäuben und bei Zimmertemperatur 1 Stunde gehen lassen.

Anschließend dritteln und zu flachen Fladen formen. Auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen und weitere 30 Minuten abgedeckt gehen lassen. Ofen auf 200 Grad Umluft vorheizen. Im Anschluss ca. 15 Minuten backen und auf einem Rost (ohne das Backblech) abkühlen lassen.

Ich habe für den Anfang zweierlei Panini ausprobiert: bereits oben erwähnte Gardasee-Köstlichkeit und eins mit Kochschinken und Käse (von der Käsetheke, 3mm dick geschnitten, kräftigere Sorte). Beide sind exzellent, jedoch hat mich eins mehr berührt…genau!

Pesto Rosso – Frischkäse – Dip

Nun beginnt bald endlich wieder die Grillsaison…und nein, ich gehöre nicht zur der Hardcore Fraktion, die am 31. Dezember ab-, und am 1. Januar wieder angrillt. Aber darum soll es heute eigentlich auch gar nicht gehen. Zum Grillen sind die Beilagen superwichtig, vor allem die, mit denen man sich vorweg schon fast satt gefuttert hat.

Der Dip, der das möglichst selbstgebackene Brot umschmeichelt, gehört genauso dazu wie ein kühles Pils. Kräuterbutter, Aioli oder das legendäre Zaziki hat man irgendwann über, also müssen Alternativen her. Ich hab neulich durch Zufall ein Rezept entdeckt, dass mir so gut geschmeckt hat und in der Zubereitung nur wenige Sekunden dauert, dass es hier auf gar keinen Fall fehlen darf. Der Clou hierbei ist natürlich das Pesto. Das ist dermaßen aromatisch, daß es in Verbindung mit den übrigen Zutaten etwas in den Hintergrund tritt, aber genau die richtige ‚Aromatik‘ (ich gucke eindeutig zuviel Mälzer!) mitbringt.

  • 200 – 250 g Frischkäse mit Kräutern
  • 100 g Pesto Rosso
  • 150 g Naturjoghurt
  • Salz, Pfeffer, Zucker
  • etwas Zitronensaft

Alle Zutaten in einer Schüssel mit einem Schneebesen kräftig verrühren und würzen…abschmecken…Abfahrt!

Speck-Lachs mit Kartoffel-Erbsen-Stampf

Ein Lachs ist ein Lachs ist ein Lachs…so oder so ähnlich kann man den hierzulande wohl beliebtesten Fisch treffend umschreiben. Heute gibt es eine Variante mit Bacon, denn der macht alle glücklich – immer! Und da Fisch immer auch etwas Säure benötigt, bekommt die flüssige Kressebutter für den Stampf noch eine ordentliche Portion Zitrone verpasst. Schnell – lecker – dekorativ!!!

  • 750 g Kartoffeln
  • Salz
  • 600 g Lachsfilets ohne Haut, (Mittelstück)
  • Pfeffer
  • 12 Scheiben durchwachsener Speck, (ca. 220 g)
  • Öl für das Blech
  • 1 Zitrone (unbehandelt)
  • 60 g Butter
  • 300 g TK-Erbsen
  • 100 ml lauwarme Milch
  • 1 Beet Gartenkresse

Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser gar kochen.

Ofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Lachs in 4 Tranchen schneiden, leicht salzen und gut pfeffern, mit jeweils 3 Scheiben Bacon umwicken und auf ein Backblech mit Backpapier setzen und im Ofen 12-15 Minuten garen.

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Zitrone heiß waschen, trocken tupfen und die Schale hauchdünn abschälen und in kurze, feine Streifen schneiden. Butter in einem kleinen Topf aufschäumen lassen und von der Kochstelle nehmen. Zitrone unterrühren und die Butter warm halten.

 

Kurz bevor die Kartoffeln gar sind Erbsen zugeben und zusammen zu Ende garen. Kartoffeln und Erbsen abgießen, mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken, dabei die Milch unterarbeiten. Kresse vom Beet schneiden, unter die Butter rühren. Lachs mit Kartoffel-Erbsen-Stampf und Zitronen-Kresse-Butter anrichten.

 

Sehr feines Gericht!!!

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Gebackenes Hähnchen mit Wokgemüse und Kokos-Currysauce

Der Mensch neigt im Allgemeinen zur Verniedlichung und Verharmlosung. Das ‚Stückchen‘ Schokolade ist in Wirklichkeit eine halbe Tafel und wenn man sich mittags mal ein ‚Stündchen‘ auf’s Sofa legt, sind schwuppdiwupp 3 Stunden um.

Genauso verhält es sich mit dem ‚gebackenen‘ Hähnchen…das ist natürlich überhaupt kein Stück gebacken, sondern richtig feist frittiert! Aber mit der richtigen Hülle drumherum schmeckt’s einfach nur lecker und schließlich muss man das ja auch nicht jeden Tag essen.

Ich habe mir das Rezept des Hähnchens von einer You-Tube-Institution stibitzt und es natürlich etwas abgewandelt, damit es meinen Anspüchen hinsichtlich Krossheit genügt. Wokgemüse und Sauce sind spontane Eigenkreationen.

  • 2 Hähnchenbrustfilets
  • Salz und Pfeffer
  • 120 g Mehl
  • 30 g Speisestärke
  • 200 ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 TL Backpulver
  • 1/2 TL Salz
  • 1 EL neutrales Öl

Die Filets, sofern sie sehr dick sind, waagerecht halbieren, damit sie auch in einer angemessenen Zeit durchgaren und nicht innen noch roh sind, während die Hülle schon stark gebräunt ist. Mit Salz und Pfeffer würzen.

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Aus den übrigen Zutaten einen Ausbackteig zusammenrühren und mind. 15 Minuten stehen lassen (zum sog. Ausquellen).

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Fritteuse auf 170 Grad vorheizen. Die Filets im Ausbackteig ‚baden‘, anschließend mit einer Fleischgabel o.ä. direkt ins heiße Fett gleiten lassen und frittieren… pardon backen, bis sie herrlich braun sind…fertig!

Für das Wokgemüse nehme ich beliebige Gemüsesorten, die eher fest als weich sind, brate diese nur kurz im Wok an und würze mit etwas gemahlenem Chili und Sojasauce…that’s all.

Für die Sauce röste ich 2 TL rote Currypaste in etwas Öl an, gieße eine kleine Dose Kokosmilch dazu und lasse das etwas einkochen. Gewürzt wird mit Sojasauce, Fisch- und Austernsauce, etwas Limettensaft und braunem Zucker. Wem es noch nicht scharf genug ist, legt mit Sambal Oelek noch etwas nach.