Saftiger Butterkuchen

An Butterkuchen, oder wie man bei uns zuhause immer sagte, Zuckerkuchen, hat wohl fast jeder eine besondere Erinnerung. Hier kommt meine: in dem beschaulichen Örtchen, in dem ich aufwuchs, gab es noch mehrere ‚richtige‘ Bäckereien, also so welche, die imstande waren, Brot und Brötchen gänzlich ohne die heute üblichen Backmischungen herzustellen und in deren Backstuben es immer himmlisch nach echtem Sauerteig roch, aus dem das köstliche Schwarzbrot gebacken wurde. Genauso eine war die Bäckerei Döhrmann. Der Verkaufsraum war kaum größer als zwei Tischtennisplatten, Frau Döhrmann stand hinter dem Tresen, er in der Backstube, alles klassisch sozusagen. Meine Großmutter, die bei uns mit im Haus wohnte, bestand darauf, dass es mindestens einmal pro Woche frischen Zuckerkuchen zu geben hatte, den ich als 8-Jähriger mit dem Fahrrad einkaufte, wogegen ich mich auch nie sträubte. Ich werde niemals diesen Duft vergessen, wenn ich die Bäckerei betrat: frischer Brot- und Kuchenduft paarte sich olfaktorisch mit einer jahrzehntealten Vollholzladenausstattung…göttlich. Das Tollste jedoch war, dass ich hin und wieder – je nach Laune von Frau Döhrmann – ein Negerkussbrötchen geschenkt bekam, das damals politisch noch völlig korrekt war und einfach phantastisch schmeckte. Den Butterkuchen von Döhrmanns habe ich selber nie so hinbekommen, aber meiner schmeckt trotzdem toll und bringt mir immer wieder ein Stückchen Heimat ins Gedächtnis!

  • 500 g Mehl (Typ 405 oder 550)
  • 3 EL Zucker
  • etwas Salz
  • 1 Ei
  • 100 g flüssige Butter
  • 200 ml Milch
  • 1 Würfel frische Hefe

Für den Belag:

  • 180 g kalte Butter
  • 100 g Mandelblättchen
  • 6 EL Zucker
  • 200 ml flüssige Sahne

Hefe in lauwarmer Milch und 1 El Zucker auflösen. Mehl, restlichen Zucker und Salz verrühren. Eine Vertiefung in die Mitte drücken und die flüssige Hefemilch einfüllen. Nun abwarten, bis die Hefe aufgeht, dann die flüssige Butter und das Ei unter den gesamten Teig kneten. Alles gut durchkneten und an einem warmen Ort zugedeckt 30 – 45 Minuten gehen lassen, bis er sich verdoppelt hat.

Diesen Teig auf einem gefetteten Backblech ausrollen, am besten die Fettpfanne (Backblech mit höherem Rand) dafür verwenden. So läuft später keine Butter über. Für 15 Minuten bei 50 °C auf der mittleren Schiene erneut gehen lassen. Herausnehmen und kleine Vertiefungen in den gegangenen Teig drücken. Jetzt den Backofen auf 225 °C vorheizen.

In der Zwischenzeit 180 g kalte Butter in die Vertiefungen drücken und mit den Mandelblättchen und dem Zucker bestreuen. In ca. 15 Minuten goldgelb backen bei Unter-/Oberhitze auf der mittl. Schiene. Sofort nach dem Herausnehmen mit der flüssigen Sahne beträufeln. So bleibt der Kuchen schön saftig. Am besten lauwarm servieren.

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