Kartoffelkroketten

Eine Reminiszenz an die 70er Jahre…so stand es im Ursprungsrezept geschrieben. Und ja, irgendwie stimmt das ja auch. Anlässlich meiner Konfirmation im Jahre 1982 habe ich soviel Kroketten gefuttert, dass sie noch Tage später wieder über den Notausgang zum Vorschein kamen und auch heute findet man sie in gutbürgerlichen Gasthäusern immer noch als Beilage für Braten mit Soße…ein Klassiker halt.

Dabei haben sie in hiesigen Gefilden doch ihren Ursprung immer noch in der klassischen Imbissgastronomie. „Zweimal Jäger und einmal Zigeuner, alle mit Kroketten“. Diese und ähnliche Sätze habe ich immer noch im Ohr, wenn ich an sie denke. Hach, schön war’s trotzdem!

Warum habe ich sie ’nachgebaut‘? Ganz einfach: weil sie saulecker sind und sich für den Nachbau perfekt eignen.

  • 800 g Kartoffeln (eher mehlig- als festkochend)
  • 2 Eigelb
  • Salz und Muskat
  • 25 g Butter
  • 2 EL Mehl
  • Paniermehl
  • 2 Eiweiß

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Kartoffeln schälen, in Stücke schneiden und in Salzwasser gar kochen. Abgießen, in eine Schale geben, so dass sie nebeneinander liegen und ca. 10 Minuten in den auf 100 Grad vorgeheizten Ofen geben.

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Dann noch warm durch die Kartoffelpresse in eine Schüssel pressen, Butter, Eier, Salz und Muskat (natürlich frisch gerieben!) zugeben und mit einem Kochlöffel kräftig zu einer homogenen Masse verrühren.. Etwa tischtennisballgroße Stücke abnehmen, zu einer kleinen Rolle drehen und dann Kroketten formen.

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Anschließend erst in Mehl, dann in verkleppertem Eiweiß wälzen und anschließend panieren. In einer Friteuse, die auf maximal 170 Grad aufgeheizt ist, solange frittieren, bis sie goldgelb sind.

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Ein Hochgenuss!

Und wenn man dann noch ein köstliches Geschnetzeltes dazuzaubert, dann sieht die Küche danach so aus:

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Spanische Kartoffelsuppe

Zugegeben: im Grunde ist dieser Titel ein ganz klein wenig geflunkert, denn das ‚Spanische‘ dieser Suppe resultiert eigentlich nur aus der angebratenen Chorizo. Die allerdings hat eine gewaltige Strahlkraft. Dazu aber später mehr.

Hier noch ein kleines Plädoyer für diese Suppe: wer glaubt, dass ein solcher Eintopf nur im tiefsten Winter schmecken kann, der irrt gewaltig. Vor zwei Jahren, als unsere Lieblingsstrandbutze auf Sylt noch unter alter Ägide stand, war auf der Tageskarte immer ein Eintopf zu finden, u.a. auch dieser hier. Man musste sich mittags schon sputen, wollte man noch eine Portion ergattern, denn dieses fein/deftige Süppchen war stets frühzeitig vergriffen.

Für die Vorbereitung muss man zwar ein wenig schnibbeln, dafür ist die Zubereitung ganz schnell erledigt. Aber auch für diesen Eintopf gilt der Leitsatz aus ‚Max und Moritz‘: „wovon sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt.“ Gemeint ist mit ’sie‘ natürlich Witwe Bolte und mit ‚er‘ der Sauerkohle, also Sauerkraut. Aber meine Begeisterung für Wilhelm Busch soll hier jetzt nicht das Thema sein.

  • 250 g Chorizo
  • 2 Stangen Porree
  • 1 große Möhre
  • 2 Zwiebeln
  • ggf. 100 g durchw. Speck in Streifen
  • 1 kg Kartoffeln
  • etwas neutrales Öl
  • 1,25 l Gemüsebrühe (Instant ist völlig o.k.)
  • 100 ml Weißwein
  • 1 Tl Majoran

Chorizo von der Haut befreien, der Länge nach halbieren und in Scheiben schneiden. In einer Pfanne bei mittlerer Hitze knusprig ausbraten, in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Das Fett aufheben.

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Porree putzen, waschen und in Ringe schneiden, Möhren schälen, längs in Streifen und dann in Würfel schneiden, Zwiebel und Kartoffeln pellen bzw. schälen, halbieren und ebenfalls würfeln. Das wars schon mit den Vorbereitungen.

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Öl in einem großen Topf erhitzen, Zwiebeln, Porree, Möhre und ggf. Speck andünsten, Kartoffeln zufügen, mit Wein ablöschen und anschließend Brühe angießen, Majoran zufügen und ca. 15 Minuten köcheln lassen. Nun die Wurst zufügen und abschmecken. Die Wurst ist dermaßen würzig, dass sich nun der Geschmack der Suppe komplett verändert und eine leicht scharfe Paprikanote bekommt.

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Wer es jetzt etwas schärfer mag, kann das vorhin aufgefangene Chorizoöl zugeben. Aber Obacht: das könnte ganz schön scharf werden!

Weißwurst im Brezelteig

Verrückt! Dieses doch eher abgefahrene Rezept habe ich kürzlich in einer etwas abgewandelten Form auf einem befreundeten Blog gesehen und ich ich kann nur eins sagen: Foodporn vom Allerfeinsten!

Zur Weißwurst wird für gewöhnlich ein Laugengebäck gereicht, also warum nicht einmal die Wurst in selbigem verpacken? Eine geniale Idee und eine tolle Sache für einen Snack zum (Weiß)Bier.

Ich verwende hier absichtlich einen fertigen Hefeteig, weil dieser in Konsistenz, Größe und Verarbeitungsfähigkeit einfach perfekt ist. Manchmal darf es halt auch ein Hauch Convenience sein…

  • 3 Weißwürste
  • 1 Rolle fertiger Pizzateig
  • 2 EL (50 g Natron)
  • 1 Ei
  • Fleur de Sel oder grobkörniges Salz
  • süßer Senf

Die Würste von der Haut befreien und je einmal waagerecht und senkrecht durchschneiden.

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Den Hefeteig entrollen und einmal quer zerteilen und anschließen längs in Streifen schneiden, so dass 12 Stücke entstehen. Die Wurststücke im Hefeteig einrollen.

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1 Liter Wasser aufkochen und Natron zugeben (Achtung: Schaumbildung). Die Wurstpäckchen für ca. 30 Sekunden hingeben und anschließen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben. Mit verquirltem Ei bestreichen, mit Salz bestreuen und ca. 15 Minuten bei 220 Grad (Ober- u. Unterhitze) backen.

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Mit süßem Senf servieren.

Bärlauchcremesuppe

Kulinarischer Frühlingsanfang im Hause gregorkocht. Bärlauch ist so dermaßen lecker, dass ich vor Begeisterung quietschen könnte. Aber der Reihe nach: kaum ist der Winter vorbei, kann man auf den Wochenmärkten und gut sortierten Supermärkten dieses wunderbare Kraut erstehen. Geschmacklich liegt es exakt zwischen seinen Halbgeschwistern Schnittlauch, Zwiebel und Knoblauch, wobei vor allem letzterer olfaktorisch überwiegt.

Da ich ja von Haus aus ein waschechter Suppenkaspar bin, musste natürlich als erstes gleich eine solche her. Mein Tipp: auf jeden Fall Gemüsefond aus dem Glas, oder besser noch, selbstgemachte Gemüsebrühe als Grundlage verwenden, da die gekörnte Gemüsebrühe viel zu stark aromatisiert ist.

  • 1 EL Butter
  • 1 Zwiebel oder 2 Schalotten
  • 150 g geschälte und gewürfelte Kartoffel
  • 150 geputzten und gewüfelten Sellerie
  • 800 ml Gemüsebrühe oder -fond
  • 100 g Bärlauch
  • 100 ml Sahne
  • Salz, Pfeffer, Muskat
  • ggf. 1-2 EL Creme fraiche

Zwiebeln grob würfeln und in Butter andünsten. Kartoffel und Sellerie zufügen und kurz mit anschwitzen und mit Brühe oder Fond ablöschen. 15 Minuten köcheln lassen. Inzwischen den Bärlauch gründlich waschen und grob hacken, zusammen mit der Suppe in einen Standmixer geben (hilfsweise den Pürierstab verwenden) und ca. 30 Sekunden pürieren. Zuück in den Topf geben, Sahne zufügen und noch 10 Minuten köcheln lassen…abschmecken und ggf. mit Creme fraiche verfeinern.

 

 

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Französische Zwiebelsuppe

Ich habe nicht die leiseste Ahnung, weshalb mir diese Suppe so unfassbar gut schmeckt, möglicherweise ist es die Mischung aus salziger Brühe, trockenem Wein und süßlicher Zwiebel. Es ist ein Klassiker der französischen Küche, der vor allem in den Siebzigern in gutbürgerlichen Gaststätten großen Anklag fand. Ganz wichtig ist aber auch der Geschmack des Thymians, der der Suppe ein ganz besonderes Flair verleiht. Ob man hier auf frischen oder getrockneten zurückgreift, bleibt dem persönlichen Geschmack und/oder Vorratshaltung geschuldet.

Für diese Suppe würde ich tatsächlich eine selbstgekochte Brühe dringend anraten, hat sie doch so viel mehr Eigengeschmack als die gekörnte Stiefschwester. Möglich sind hier Hühner- oder Rindfleischbrühe.

  • 3 Gemüsezwiebeln
  • 1 EL Butter
  • 1-2 EL Mehl
  • 1 Liter Brühe (s.o.)
  • 250 ml Weißwein
  • 1 TL Thymian
  • Salz und Pfeffer
  • 3 Scheiben Weißbrot oder 1 Brötchen
  • geriebener Käse (am besten Greyerzer o.ä.)

Die Zwiebeln pellen, vierteln und in Streifen schneiden. Butter in einem Topf schmelzen, Zwiebeln zufügen und weich dünsten, ohne dass sie Farbe annehmen, Mehl darüber geben und anschwitzen. Dann mit der Brühe ablöschen, und 10-15 Minuten köcheln lassen, dann den Wein angießen und weitere 10 Minuten weiterkochen lassen. Mit Thymian, Salz und Pfeffer ordentlich abschmecken. Möglichst über Nacht stehen lassen und erst am Folgetag genießen.

Dann das Brötchen klein schneiden und in einem weiteren EL Butter bei mittlerer Hitze anbraten, bis sie die gewünsche Bräunung haben. Auf ein mit Alufolie (ich nehme Backalufolie) ausgelegtes Bachblech häufen, mit Käse bestreuen und unter dem Backofengrill kurz übergrillen.

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Hühnersuppe

Kurz bevor die Grippewelle abebbt, hier noch schnell mein Hühnersuppenrezept. Es ist das klassische Rezept meiner Großmutter, das uns Kindern bei so vielen Erkältungen und grippalen Infekten geholfen hat und dabei so wunderbar geschmeckt hat. Und erst jetzt habe ich herausgefunden, was die ‚Geheimzutat‘ dieser Suppe ist: ausreichend Salz!!!

Da ich kein Freund von Plörrsuppen bin, also Suppen, bei denen man die Einlage suchen muss, kommt bei mir immer ausreichend Hühnerfleisch hinein, dazu noch kleine Bällchen aus Mett/Hackepeter und natürlich selbstgemachter Eierstich.

Ja, diese Suppe ist relativ aufwändig und durch das gekochte Huhn auch ziemlich fettig in der Zubereitung, aber wenn man ein schmackhaftes Endprodukt möchte, muss man entsprechende Vorarbeit leisten. Man sollte auf jeden Fall genug Zeit für die Zubereitung einplanen, aber das Ergebnis rechtfertigt den Aufwand allemal. Und sie lässt sich übrigens hervorragend einfrieren.

  • 1 Huhn (Suppenhuhn o.ä., ich habe ein Bauernhähnchen mit 1,6 kg Gewicht verwendet)
  • 2-3 Hähnchenkeulen
  • 2 große Zwiebeln
  • 4 große Möhren
  • 1 kleiner Blumenkohl
  • 1 kleiner Knollensellerie
  • 1-2 Stangen Porree
  • 250 g gewürztes Mett
  • 2- Lorbeerblätter, einige Wacholderbeeren, 1 TL Pfefferkörner, Salz
  • Muschelnudeln nach Belieben

Für den Eierstich:

  • 4 Eier
  • 1/4 l Milch
  • Salz, wenig Pfeffer, Muskat

Nun geht’s los: Zwiebeln halbieren oder vierteln (nicht schälen!), Möhren und Sellerie putzen und in kleine Würfel schneiden, Blumenkohl in klitzekleine Röschen teilen, Porree längs halbieren und in Scheiben schneiden, waschen.

Das Huhn und die Keulen in einen ausreichend großen Topf geben, ungefähr die Hälfte des Gemüses zufügen und soviel Wasser zugeben, dass alles gut bedeckt ist (ca. 3-4 Liter). Gewürze dazu und alles zum Kochen bringen. Auf niedriger Stufe nun 90 Minuten kochen, die Keulen nach 60 Minuten herausnehmen und in eine große Schüssel zum Abkühlen geben.

Für den Eierstich die Eier mit der Milch verquirlen, würzen, mit der Fingerkuppe probieren bzw. abschmecken und alles in eine gefettete Metallschüssel umfüllen. Mit Alufolie verschließen und in einen Topf mit kochendem Wasser hängen. Die Schüssel sollte ruhig im Wasser hängen. Ca. 30 Minuten köcheln lassen. Nach Ablauf der Zeit kurz die Alufolie anheben und nachsehen, ob alles gestockt ist. Schüssel aus dem Wasser nehmen und Eierstich aus der Form lösen.

Nach 90 Minuten das Huhn aus der Brühe nehmen und zu den Keulen legen.Die Brühe durch ein mittelfeines Sieb in einen kleineren Topf umfüllen. Jetzt kräftig mit Pfeffer und vor allem Salz (siehe oben) würzen und immer wieder abschmecken.

Das Hühnerfleisch von den Knochen lösen und kleinschneiden, Eierstich in kleine Würfel schneiden, aus dem Mett kleine Bällchen formen und alles mit dem restlichen Gemüse und den Nudeln in die Brühe geben. Die Hitze der Brühe reicht jetzt aus, um das noch rohe Gemüse zu garen, Man kann die Suppe also jetzt quasi fertig beiseite stellen, um sie am nächsten Tag wieder zu erwärmen und nochmal abzuschmecken.

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Hierbei wird jeder Koch zum Wiederholungstäter…garantiert!!!

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Blumenkohlrahmsuppe mit frittierter Rucola

Gerade in dieser Jahreszeit sind Suppen einfach genial. Sie sind meist schnell zubereitet, wärmen schön durch und schmecken einfach phantastisch. Dabei muss es keinesfalls immer eine fleischhaltige Version sein, vegetarische tun’s auch allemal. Gerade bei der fleischlosen Variante ist das mutige und kräftige Würzen allerdings von allergrößter Bedeutung, zumal Blumenkohl und Kartoffeln doch reich Würze ’schlucken‘. Also, nicht zimperlich sein beim Umgang mit Salz und Pfeffer.

Übrigens, diese Version ist durch die Sahne relativ mächtig. Mit einem Stückchen Baguette geht sie glatt als vollwertige Mahlzeit durch!

  • 1 Schalotte
  • 200 g Kartoffeln
  • 1 Blumenkohl
  • 1 Bund schlanke Frühlingszwiebeln
  • 1 El Butter
  • 5 El Öl
  • 800 ml Gemüsefond
  • 200 ml Schlagsahne
  • Salz, Pfeffer, Muskatnuss1-2 El Zitronensaft
  • Zucker
  • 50 g Rucola
  • 2 Scheiben Weißbrot

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Schalotte fein würfeln. Kartoffeln schälen und würfeln. Blumenkohl putzen und in kleine Röschen schneiden. Frühlingszwiebeln putzen und schräg in 1 cm breite Ringe schneiden.

1 El Öl in einem Topf erhitzen. Schalotte darin glasig dünsten. Kartoffeln und 2/3 des Blumenkohls zugeben. Mit Fond und Schlagsahne aufgießen und zugedeckt 20-25 Minuten kochen. Suppe mit dem Schneidstab fein pürieren. Restliche Blumenkohlröschen zugeben. Zugedeckt weitere 10-12 Minuten bei mittlerer Hitze kochen. Zuletzt die Frühlingszwiebeln zugeben, herzhaft mit Salz, Pfeffer, Muskat, Zitronensaft und Zucker würzen.

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Den Rucola putzen. Restliches Öl in einer kleinen Pfanne erhitzen. Rucola portionsweise ins heiße Öl geben und mit einem Spritzsieb oder Deckel leicht abgedeckt 1-2 Minuten schwimmend backen, herausnehmen und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Pfanne vom Herd nehmen, Brot in Würfel schneiden, Butter zum Bratfett geben und Brotwürfel im Bratfett goldgelb rösten und mit dem Rucola über die Suppe geben.

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Jetzt noch ein Hinweis in eigener Sache. Künftig werde ich meine Gerichte häufiger auf Tellern anrichten, die mir ein Freund zur Verfügung stellt, der Repräsentant der Fa. Churchill ist. Diese sind u.a. spezialisiert auf hochwertiges und sehr elegantes Geschirr für die Gastronomie.

Erbseneintopf

Und ich sag doch: ab jetzt wirds deftig! Erbseneintopf bzw.-suppe gehört natürlich auch wieder zu den oft zitierten Kindheitserinnerungen, aber auch zu einer Zeit meines Lebens, in der Freigeist, Intelligenz und Feinstofflichkeit eher weniger gefragt waren: meiner Wehrdienstzeit! Aber genau da hat sie am allerbesten geschmeckt, was nach übereinstimmenden Aussagen ja wohl ausschließlich an den gigantischen Mengen gelegen haben soll (‚Eintöpfe schmecken nur aus Gulaschkanonen‘), was natürlich kompletter Schwachsinn ist. Auf die Zutaten und die Zubereitung kommt es an…basta!

  • 500 getrocknete Schälerbsen
  • 100 g Knollensellerie
  • 100 g Karotten
  • 1 Stange Porree
  • 2 mittelgroße Zwiebeln (fein gewürfelt)
  • 350 g Kartoffeln
  • 200 g durchw. Speck
  • Öl, oder besser noch, Schmalz
  • 1 TL Majoran
  • 2 Liter Gemüsebrühe (Instant ist völlig o.k.)
  • Salz und Pfeffer
  • 6 Wiener Würstchen
  • ggf. Essig

Öl oder Schweineschmalz im Topf bei niedriger Stufe schmelzen bzw. erhitzen. Klein gewürfelten Bauchspeck dazu und leicht auslassen. Dann Zwiebel dazu und mitdünsten, bis sie glasig sind. Gewürfelte Karotten, Sellerie, klein geschnittenen Lauch dazu. Temperatur hoch drehen und unter rühren alles kurz andünsten. Nicht zu lange, sonst besteht Anbrenngefahr.
Gemüsebrühe zufügen, alles verrühren. Jetzt die Erbsen unterrühren hinzufügen. Alles zum Kochen bringen und Majoran zufügen. Bei niedriger Stufe köcheln lassen.

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Nach ca. 50 Min. die gewürfelten Kartoffeln dazu geben und alles noch ca. 70 Min köcheln. Öfter umrühren, damit nichts anhängt, besonders im letzten Drittel wichtig. Würstchen ind dünne Scheiben scheiden und mit erhitzen. Mit weißem Pfeffer, wenig Salz und ggf. etwas Essig (gibt ne geile Note) abschmecken.

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Knusprige Haxe

O’zapft is! Kaum ist der Herbst da, stellt sich der Körper auf deftige Kost um…meiner zumindest. Dabei kann mir die depperte Wiesn-Mischpoke gestohlen bleiben, denn ich mach meine Haxe auf meine ganz persönliche Art! Von der Knusprigkeit her kann sie sich auf jeden Fall sehen lassen.Der unschätzbare Vorteil einer Haxe liegt darin, dass das Fleisch unter der Kruste zwar durchwachsen, aber unfassbar saftig und schmackhaft ist…. Muskelfleisch eben!

  • Ein Eisbein (ca. 1 – 1,5 kg)
  • Salz und Pfeffer
  • 2-3 mittelgroße Zwiebeln
  • je 200 ml Brühe, Rotwein, Sahne (ungefähr!)
  • Soßenbinder oder Speisestärke

Die Zubereitung ist einfach, aber etwas zeitraubend, denn die Haxe braucht reichlich Zeit im Ofen. Die Haxe mit reichlich Salz und gemahlenem Pfeffer einreiben und auf ein Backblech legen. Mit den geschälten und geviertelten Zwiebeln umlegen und in den auf 200 Grad vorgeheizten Ofen schieben und insgesamt mindestens 2 Stunden garen., dabei zwischendurch immer wieder abwechseln mit Brühe, Wein und Sahne begießen.

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Fleisch aus dem Ofen nehmen….es sollte mittlerweile eine tolle Kruste entwickelt haben. Den Bratensatz auf dem Blech mit einem Pinsel lösen, in einen Topf umgießen, aufkochen und mit dem Schneidstab pürieren.

Passende Begleiter: Kartoffelbrei und Sauerkraut!

Kartoffelbrot

Jahrelang habe ich ein Rezept für das perfekte ‚Beilagenbrot‘ gesucht. Eines, das sich toll in Zaziki tunken lässt, das mit Aioli richtig gut harmoniert und das man super zum Grillen reichen kann. Ich habe dutzende Baguette-Rezepte ausprobiert (und schließlich auch ein richtig geiles gefunden) und bin vor einiger Zeit über diese eher ungewöhnliche Rezeptur gestolpert. Die Beimischung von gekochten Kartoffeln verleiht dem Brot in Kombination mit Eigelb und etwas Fett eine bislang nie gekannte Fluffigkeit.

Ich habe übrigens die Hälfte des Teigs direkt nach dem Kneten (also vor dem ‚Gehen‘) in einem Gefrierbeutel eingefroren. Einfach einige Stunden vor dem Essen herausnehmen und in einer bemehlten Schüssel auftauen und aufgehen lassen.

  • 350 g Kartoffeln (Sorte ist schnurz)
  • 60 ml Milch
  • 1/2 TL Zucker
  • 10 g Hefe
  • 225-250 g Mehl
  • 1 TL Salz
  • 15 g Butter
  • 1-2 EL Olivenöl
  • 1 Eigelb

Die Kartoffel schälen und in gesalzenem Wasser gar kochen und abgießen. Anschließend im 100 g heißen Ofen für ca. 5 Minuten ausdämpfen lassen und durch eine Kartoffelpresse drücken, beiseite stellen.

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Für den Teig die Milch leicht erwärmen, Hefe und Zucker darin auflösen. Mehl in eine große Schüssel (idealerweise in die der Küchenmaschine) geben, eine Mulde hineindrücken und die Hefemilch zugeben und mit etwas Mehl bedecken. Mit einem Küchentuch abgedeckt ca. 15 Minuten stehen lassen.

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Die Kartoffeln mit Salz, Butter, Öl und Eigelb zum Vorteig geben und alles sehr gründlich zu einem glatten Teig verkneten. Jetzt ggf. die Hälfte abzweigen (s.o.) und den Rest 1 Stunde aufgehen lassen.

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Den Teig erneut einmal kneten und zu einem flachen Fladen formen, in unregelmäßige Stücke scheiden und diese auf ein gefettetes Blech legen. Zwischen den einzelnen Stücken etwas Platz lassen, denn die Kameraden gehen noch tüchtig auf.

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Erneut mind. 30-45 Minuten gehen lassen und anschließend im 200 Grad heißen Ofen 25-30 Minuten backen. Kurz abkühlen lassen und gerne noch warm essen.