Nichts habe ich als Kind so sehr geliebt wie Kartoffelköße mit irgendwas, das viel Soße abwirft…Gulasch oder Sauerbraten. Sauerbraten??? Fehlt hier ja auch noch…kommt sofort auf die ‚to-cook-Liste‘.
Doch zurück zur wahrscheinlich leckersten Beilage aller Zeiten. Aus Kindheitstagen kenne ich sie noch als Convenienceprodukt -fertig im Kochbeutel- die ich damals ziemlich klasse fand. Heute gruselt es mich, wenn ich mir vorstelle, wieviel chemischer Mist aus der Raketenforschung in diesen kleinen Biestern gewesen sein muss.
Irgendwann habe ich sie kulinarisch aus den Augen verloren und erst am letzten Wochenende, beim obligaten Familienessen kam der kollektive Wunsch nach einer Renaissance auf.
- 600 g Kartoffeln
- 2 Eigelb
- 50 g Kartoffelstärke
- 30 g Butter (geschmolzen)
- Salz und Muskat (frisch gerieben)
Kartoffeln schälen und in Salzwasser gar kochen. Abgießen und in eine flache Arbeitsschale legen und 3-4 Minuten im 150 Grad heißen Ofen ausdämpfen lassen. Sie sollten ganz trocken sein.
Anschließend zwei Mal durch die Kartoffelpresse drücken. Erst durch das zweimalige Durchpressen werden die Klöße hinter schön glatt und geschmeidig! Anschließend die Eigelbe mit einem Holzlöffel oder Spatel vollständig unterrühren. Danach mit Kartoffelstärke und Butter ebenso verfahren, abschließend würzen und nochmal durchrühren.
Teigmenge wiegen, durch 8 teilen und mit der entsprechenden Menge Teig Klöße formen. In leicht siedendes Salzwasser geben und ca. 10 min ziehen lassen (Wasser darf nicht sprudelnd kochen!)
Gaumenschmaus!
Hallo Gero,
ich hab immer das Problem, dass mir die Dinger entweder auseinanderfallen oder zu hart werden. Ich vermute, das hängt mit dem Thema Kartoffelstärke zusammen: Zu wenig oder zu viel… Ich glaube, mich zu erinnern, dass meine Mama früher nie zusätzliche Stärke verwendet hatte. Das müssen damals dann aber wohl andere Kartoffelsorten (mit mehr eigenem Stärkeanteil) gewesen sein. Was mit zu der Frage bringt: Welche Sorten benutzt Du denn so? Es schmecken ja auch nicht alle gleich gut als Knödel.
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Moin Michael, da es sich um Klöße aus gekochten Kartoffeln handelt, ist sowohl die Kartoffelsorte als auch der der Umstand, ob es mehlig kochende oder festkochende sind, relativ egal. Eigelb und Stärke kommen lediglich zur Stabilisation dazu, haben aber nichts mit der Festigkeit oder Fluffigkeit zu tun! Für diese Klöße z.b. habe ich Reste von großen Backkartoffeln genommen, die vorwiegend festkochend sind und ein paar Belana. Wenn man Klöße macht, die zur Hälfte aus rohen und zur anderen Hälfte aus gekochten Kartoffeln bestehen, dann spielt die Stärke der Kartoffeln eine größere Rolle… Probier es mal aus und Berichte von deinen Erfahrungen. Liebe Grüße und schönes Wochenende!
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